noch in Bearbeitung ....................

Vorrausetzungen, die bei einem Passivhausbau, zu beachten sind:

Daten:
- Der Jahresheizwärmebedarf beträgt 15 kWh/m²a
- Der
U-Wert der opaken Außenbauteile ist kleiner als 0,15 W/m²K
- Der
U-Wert der Fenster (Scheibe und Rahmen) ist kleiner als 0,80 W/m²K
- Die Luftdichtigkeit ist kleiner als 0,60/h

- möglichst wenig Außenfläche im Vergleich zur Wohnfläche.
- sehr gut gedämmte Hülle (Mauer, Dach, Bodenplatte mit allen Übergängen und 3-fach verglaste Fenster)
(Siehe Querschnitt im Bauplan)
- keine bzw. minimale Wärmebrücken durch moderne Bautechnik (z.B. Übergänge Boden-Mauer etc.)
- große Fensterflächen nach Süden und keine Verschattung (Sonnenenergie Gewinn geht in die Berechung des Energiebedarfes mit ein),
- wenig bzw. kleine Fenster nach Norden.
- Lüftungssystem (als Komfort anzusehen)
- Erdwärmetauscher im Boden für Luftvorwärmung im Winter/ Kühlung im Sommer 

Warum Luftdicht ? -> Infos unter http://www.bau-energiekonzepte.de/blowerdoor/warum-luftdichtheite-konstruktionen.html

Planung & Ergänzungen im Bauverlauf: Von der Idee zum Passivhausentwurf

Grundriß:
Alle Passivhäuser, die wir besichtigt haben, wurden mit einem Pultdach gebaut. Das kam bei uns wegen der städtischen Bauvorschriften nicht in Frage.
Ein Passivhaus kann in jeglicher Bauform (Stein,Holz,Fertighaus, Pultdach, Satteldach) realisiert werden. Ein Pultdach gefiel uns nicht und so entschieden wir uns für ein zweistöckiges Steinhaus mit fast quadratischen Grundriß. Problematik: Im Süd-Westen haben wir eine große Scheune, die im Winter einen langen Schatten wirft. So machte ich alle 30 Minuten ein Kamera-Aufnahme zum Sonnenstand und zeichnete bei der Sonnenwende im Dezember den max. Schatten auf. Um die beste Sonnen-Ausrichtung des Hauses zu finden, baute unser Architekt dann extra ein Schatten-Simulations-Modell mit den umliegenden Häusern, Bäumen und der Scheune. 

Wir wollten von Anfang viel offenen Wohnraum. Durch die gute Wärmedämmung ist ein offenes Haus kein Problem.

Der Norden gibt es nur wenige Fenster. HW Raum, Küche und Gang. Das Dachfenster ist ein Kompromiß. Es gibt noch keine Passivhaus zertifizierten Dach Fenster,
Im Westen haben wir das West Fenster vom Wohnzimmer und eine Tür für die Küche auf die Terasse. Das West Fenster haben wir mit Hilfe von Herr Bodems Modell noch optimiert. Wir konnten mit Hilfe einer Lampe den Schattenwurf der im Westen liegenden Gebäude simulieren. Im 1. Stock das Schlafzimmer Fenster und im Dach ein Fenster auf die Seite um Dachfenster zu sparen. (Schlecht für die Wärmedämmung)


Aus meheren Gründen bauen wir keinen Keller. Zum einen wegen der hohen Kosten (Grundwasserspiegel bei -1,8 Meter) und zum anderen wegen des ausreichend großen Stauraumes in der Scheune.

Ausführung Bodenplatte:
Lange haben wir über die Dämmung für die Bodenplatte nachgedacht. Ideal wäre die Bodenplatte in die Dömmung zu nehmen. Mit dem Produkt von Isoquick wäre das möglich gewesen. Nach einer Kießschicht wir die Dämmung als erstes aufgebaut und dann darauf die Betonplatte gegossen. Wir haben uns für eine Andere Lösung entschieden. Auf den Frostschutzschürzen und unter die ganze Bodenplatte, wird eine Isolierung mit Polysterol WLG 040 eingebracht. Die Dämmung zwischen Fundamentstreifen und Betonplatte vermindert die Wärmebrücke. Auf der Betondecke kommt Polysterol WLG 040 als Dämmung. Darauf dann die Trittschalldämmung und der Estrich. An den Seiten werden spezielle Steine als unterste Mauer eingebaut, bevor die Twin Stone Light Steine anfangen (ca. 1.2m). Außen am ganzen Fundamet, befindet sich eine Perimeterdämmung. Diese geht bis zu den Fundamentanfängen im Boden, damit die Wärme einen möglichst großen Weg (Widerstand) nach außen hat. Der ganze Aufbau hat eine Querschnitt von ca. 70cm.

Bild von der Baustelle


Mauer: "Twinstone Light, der neue Stein mit aufgeklebter Dämmung:

Bei Stein- Passivhäuser wurden die Wände bisher meist mit ca. 17,5cm Kalksandstein und einer 32cm Styropor Dämmung gebaut. Unser Architekt Herr Bodem machte uns auf einen neuen Stein aufmerksam. Er heißt "Twinstone Light" und wird von der Firma Greisel aus Feuchtwangen produziert. Diesen Stein gibt es erst ca. seit Oktober 2006.


Die Dämmung ist hier bereits auf den Stein aufgeklebt.
Bilder von der Baustelle
Es handelt sich nicht um Styropor, sondern um  eine Porenbeton Dämmplatte. Das gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Twinstone Light ist ein Systemstein und so gibt es für jedes Wärmebrückeproblem einen bestimmten Steinkombination.

Nach einer Werksbesichtigung und einer Vorberechnung des Architekten beschlossen wir mit diesem Stein zu bauen. Unsere Statikerin Frau Pia Regner berechnete und optimierte für uns die Wärmebrücken.
Vorteil ist auch, das keine extra Dämmung bestellt werden muß (2006 große Lieferprobleme) und das nicht erst nachträglich eine Dämmung aufgebracht werden muß. 

Fenster:
Benötigt werden Fenster mit dreifach Verglasung. Es gibt inzwischen viele Hersteller und man hat eine große Auswahl.
Süden : Drei große Fenster im Wohnzimmer (eines nach Westen), zwei große in den Kinderzimmern.
Nord: möglichst kleine Fenster für Hauswirtschaftsraum, Küche und Treppenhaus.
Ein Dachfenster war möglich, auf mehrere sollte aber verzichtet werden. Es gibt momentan noch keine Passivhausfenster fürs Dach.

Heizleistung:
Unser Passivhaus wurde mit einer Heizleistung von 1500 Watt berechnet, das ist die mittlere Stufe eines Fönes !
Bei dieser geringen Heizleistung kann man erfeulicherweise umdenken. Jede Person heizt mit mehr als 100 Watt (
Wikipedia) und jedes elektrische Gerät z.B. Fernseher (100Watt), Computer/Monitor (150Watt) oder Lampen trägt dann zur Heizung bei.

Heizung:

Die interessante Frage war jetzt natürlich die Art der Heizung. Bei 1500 Watt benötigter Heizleistung ist jede "normale Heizung" überdimensoniert. Am Anfang dachten wir über eine Holz-Scheit Heizung nach. Aber jede dieser Öfen hat eine mindest Leistung von 8000 W, was viel zu viel ist.

Wir fanden einen geeigneten Holzofen mit einer Wasserummantelung, d.h. der Ofen gibt 2000 W in die Umgebung und 6000 W in einen Wasserwärmetauscher ab.

Prinzipiell fanden wir das eine gute Idee, die aber mit 8000 Euro + 4000 Euro Speicher und Steuerung zu teuer war. Schließlich sollen die Gesammtkosten im Rahmen bleiben und die Heizung darf nicht genauso teuer sein, wie in einem normalen Haus.

Somit entschieden wir uns für ein Kompaktaggregat der Firma Viessmann Viotress 343.  Es beinhaltet eine Wärmepumpe für das Warm-Wasser, eine Heizung für sehr kalte Tage, die Lüftungsanlage und Anschlüsse für einen  Heizkreislauf (bei uns im Bad) und ein Solarpanel am Dach.

Die Option für eine Holzheizung hielten wir uns dennoch offen, eine Wand-Durchführung für ein Kaminrohr wurde vorgesehen. So sparen wir uns einen zentral-liegenden Kamin , der, vorerst nicht benutzt, nur ein Wärmeleck darstellt.



 

 

Konrollierte Wohnugslüftung: -> (Was ist ein Blower Door Test)

Eine hohe Luftdichtigkeit des Hauses ist sehr wichtig, da  ansonsten wesentliche Wärmeverluste entstehen. (Siehe Grafik oben ca 22%!). Eine Lüftungsanlage ist deshalb unabdingbar.

Der Luftaustausch kann an die jeweiligen aktuellen Bedürfnisse (Kochen, Schlafen) angepasst werden. Im Schnitt wird die Luft alle 3 Stunden komplett ausgetauscht. Damit keine Wärme verloren geht, wird der auströmenden Luft die Wärme entommen und auf die eintretende Luft übertragen. (Wärmetauscher bis 95% Wirkungsgrad). Im Winter wird noch ein Erdrohr vorgeschaltet, das die Luft im Boden vorwärmt. (Wikipedia : Erd-Wärme-Tauscher)
Wir haben zwei Erdrohre vorgesehen. Eines für die Luftumwälzung (rechts) und ein zweites einfaches (links) für die Wärmepumpe im Aggregat (Warmwasser).
Bilder von den Rohren &  Bilder eingebautes EWT West Rohr


Unser Kompaktaggregat wird in Hauswirtschaftsraum untergebracht. Im Wohn/Esszimmer wir die Luft eingeplasen und in der Küche und im HW-Raum abgesaugt.

In den abgebildeten Plänen von Erdgeschoß, 1. Stock sind die Luftkanäle für Zu- und Abluft zu sehen.
Im Wohnzimmer, Kinderzimmer und Schlafzimmer wird Luft eingeblasen in der Küche und im Bad abgesaugt.

Sonne:
Durch vier große Fenster im Süden kommt sehr viel Energie bei Sonnenschein ins Haus und bleibt auch lange   gespeichert . Ein Sonnenstrahl der in ein Fenster fällt, ist viel effektiver als eine Sonnenstrahl der erst einen Kollektor aufwärmt, in den Speicher muß, und dann durch eine Heizung seine Energie wieder abgibt.

Die Speicherung übernimmt das Passiv- Haus als ganzes, so braucht man keinen Wasserspeicher für die Heizung. Deswegen verzichten wir auf eine Heizungsunterstützung durch Solar. Eine Warmwasser-Solar-Anlage kann nachträglich montiert werden.

Elektrodurchführung

Für die Elektro Durchführungen mußten wir uns auch etwas besonderes überlegen. Ein Kabelbaum in einem großen durchführungsrohr ist praktisch nicht dicht zu bekommen. So müssen mehrere kleine verlegen und dann mit einem Schrumpfschlauch abdichten. Es gibt sogenannte Aufteilerkappen 1/4 so das man von einem großen Rohr, vier kleinere Kabel einzeln abdichten kann:

Für alle Wanddosen in der Außenmauer, benötigt man luftdichte Einbaudosen:


Diese dichten das Loch in der Wand ab.


fünf Elektrorohre und Spartendurchführung

Spartendurchführungen:
Es gab einigen Klärungsbedarf bei den Stadtwerken. Ist die Spartendurchführung Luftdicht und langt die Höhe wegen des hohen Bodenaufbaus (doppelte Dämmung) ?
Eine Spartendurchführung mit dieser Länge gibt es nicht. So wird die ober Kante etwas tiefer als der Estrich liegen.

Viele Kleinigkeiten....

Fenster-Schiebeläden:
Als Sonenschutz sind Holzschiebeläden geplant. Zum einen vermeiden wir damit Wärmebrücken, die bei Rollokästen entstehen würden, und zum andern gefällt uns das optisch besser.
Elektrokabel nach außen:
Jedes einzelne Kabel muß angedichtet werden, das macht die Planung für Kabel nach außen kompliziert
Dachfenster:
Da es kein spezielles Dachfenster für Passivhäuser gibt, müssen wir hier ein normales Dachfenster kombiniert mit einem Passivhausfenster einbauen.